Coldplay-Tribute: Klaviermelodien und Kerzenlicht
Weihnachtszeit ist besinnliche Zeit. Warum also nicht mit ein bisschen Kultur dem vorweihnachtlichen Trubel etwas entgehen? Genau richtig war hier das Coldplay-Klavierkonzert am 15. Dezember 2022 in der Trinitatiskirche in Köln. Als Liebhaberin von Klaviermusik und der Band Coldplay erfüllte mich diese Kombination auf Anhieb mit viel Freude. On top sollte das Konzert bei Kerzenschein stattfinden – umso besser!
Ein glücklicher Treffer bei Social Media
Auf das Konzert aufmerksam wurde ich tatsächlich über eine Facebook-Anzeige. So zeigt sich, dass die Zielgruppen-Analysen und Algorithmen des sozialen Netzwerks durchaus etwas sehr Positives bewirken können. Das Klavierkonzert in der Trinitatiskirche war eines der Candlelight-Konzerte des Veranstalters fever, dessen Anzeige sofort meine Aufmerksamkeit hatte. Auch wenn die weltweit stattfindenden Konzerte bei näherem Hinschauen etwas kommerziell wirken, habe ich spontan zwei Tickets gekauft und war sehr gespannt auf den Abend.
Besinnliche Stimmung nach einer aufregenden Anreise
Da ich und meine Begleitung etwas spät in Ehrenfeld gestartet sind, ist der Weg zum Konzert erstmal ein wenig turbulent. Wir mussten unbedingt vor Konzertstart da sein, denn danach war kein Einlass mehr möglich. Gar nicht so einfach, in der Adventszeit in Köln schnell irgendwohin zu kommen. Doch trotz überfüllter KVB, schaffen wir es noch rechtzeitig zu unseren Plätzen in der Trinitatiskirche. In dem mit großen LED-Kerzen gefüllten Raum dauert es dann nicht lange, bis die besinnliche Vorfreude auf das Konzert uns wieder hat.
Coldplay-Klassiker zur Weihnachtszeit
Die ersten Klaviertöne des Songs Clocks erfüllen dann in eindrucksvoller Weise den Kirchenraum. Die Klaviermelodie zieht das Publikum sofort in ihren Bann und es herrscht ansonsten völlige Stille. Aufmerksam folgen wir der virtuosen Darbietung des Pianisten Giorgos Fragos. Nach diesem ersten Stück richtet der Pianist ein paar Worte an die Besucher*innen und erklärt den Ablauf des gut einstündigen Konzerts.
Es folgen vier Trios von Coldplay-Songs, welche ineinander übergehend gespielt werden. Der Klang des Flügels im Altarraum der Trinitatiskirche ist beeindruckend, die bekannten Songs wirken in den Klavierversionen vertraut und dennoch zum Teil überraschend anders. Gespielt werden:
Don’t Panic – Speed of Sound – Trouble
Fix you – Paradise – In my place
Adventure of a Lifetime – Hymn of the Weekend – Yellow
The Scientist – Sky Full of Stars – Viva la Vida
Nach einem kleinen Applaus zu jeder der knapp 15 Minuten andauernden Komposition folgt eine weitere Ansprache des Pianisten zu den darauffolgenden Stücken. Am meisten beeindruckt haben mich die Klavierversionen von The Scientist und A Sky Full of Stars im letzten Block.
Die Darbietung von The Scientist ließ sofort eine sehr emotionale Stimmung aufkommen, welche uns in dem mit Kerzenlicht ausgeleuchteten Kirchenraum noch einmal mehr einfängt. Die kraftvollen Klaviertöne von A Sky Full of Stars hingegen gehen gefühlt weit über den Kirchenraum hinaus, der Coldplay-Song wird von Giorgos Fragos wirklich virtuos gespielt.
Ein Weihnachtssong zum Advent?
Das vorab veröffentlichte Line-up des Konzerts ließ bereits vermuten, dass sich die gespielten Stücke besonders auf die sehr bekannten Klassiker der Band Coldplay konzentrieren – und genauso war es. Das finde ich zu dieser besonderen Jahreszeit etwas schade, gefreut hätte ich mich zum Beispiel über die Coldplay-Weihnachtssongs Christmas Lights oder 2000 Miles.
Von der Auswahl der Stücke ganz abgesehen, lässt das Konzert an diesem Abend aber keine Wünsche offen. Die tolle Akustik in der Trinitatiskirche und die Umsetzung des Klavierkonzerts bei Kerzenschein gehen unter die Haut und sorgen für ein wunderschönes Konzerterlebnis. Auch über eine kleine Zugabe dürfen wir uns freuen – gespielt wird eine Klavierversion von Queen als letzter Song des Abends.
Eine wirklich schöne Erinnerung an die Weihnachtszeit 2022. 😊
Sonja Kluft
Die Online-Redakteurin und Geografin mit den Schwerpunkten Stadt, Gesellschaft und Kultur liebt es, Stadtgeschichten und Kulturorte zu erkunden. Im Kultur-Blog verknüpft sie beides, gerne auch mit der digitalen Komponente.
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