Die Zauberflöte: Eine märchenhafte Oper
Mozarts Zauberflöte ist eine wundersame und wunderschöne Oper, die aus meiner Sicht gut in den Rahmen des Menuhin-Festivals gepasst hat. Sie ist verträumt und verdreht, märchenhaft und durch seine moralische Botschaft auch volksnah und bodenständig. Wir haben eine halbszenische Aufführung auf der Konzertbühne erlebt. Ohne Kostüme, aber doch mit schauspielerischen Elementen.
Eine Liebe zwischen Gut und Böse
Die Geschichte der Oper sei hier kurz zusammengefasst: In einem „Fantasie-Ägypten“ steht die „Königin der Nacht“ in Konkurrenz zu Fürst Sarastro, der ihre schöne Tochter Pamina entführt hat. Um sie zu befreien, schickt die Königin den jungen Prinz Tamino in Begleitung des Vogelfängers Papageno zum Palast. Dort angekommen, treffen sich Tamino und Pamina und verlieben sich. Fürst Sarastro hat nichts gegen die Verbindung der beiden, möchte den Prinzen Tamino aber vorher auf die Probe stellen.
Er muss verschiedene Prüfungen bestehen, um sich als gut und würdig zu erweisen. Sarastro erklärt, dass er das Gute vertrete, während die Königin der Nacht nach dem Bösen strebe. Es gelingt Tamino und Pamina, alle Prüfungen zu bestehen und sie werden ein Paar. Auch Papageno wird belohnt und erhält Papagena zur Frau. Die Königin der Nacht versucht dann selbst in den Palast einzudringen und versinkt in Finsternis.
Beeindruckende Darstellung von Mozarts Zauberflöte
Mit einer perfekten Besetzung bringt das Menuhin Festival diese epochale Mozart-Oper in einer halbszenischen Aufführung auf die Bühne: Das Orchester Talens Lyriques und das Ensemble Vocal de Lausanne werden von Christophe Rousset dirigiert. Der renommierte Cembalist und Dirigent sorgt für ein wunderbares Klangerlebnis. Vor allem die Leistung des Chors hat uns sehr beeindruckt.
Die Sängerinnen und Sänger sind ebenfalls allesamt stimmlich überragend und gut ausgewählt: So überzeugt Sandrine Piau als Pamina, die sie mit viel Emotion und Ausdruck interpretiert. Kalt und unnahbar steht ihr Rocío Pérez gegenüber, die in der Rolle der Königin der Nacht ebenfalls überzeugt.
Besonderer Publikumsliebling ist Papageno: Der lustige Vogelfänger wird von Christoph Filler mit viel Humor und Einsatz gespielt und gesungen. Auch die anderen Männerrollen sind wunderbar ausgewählt und überzeugen gesanglich und schauspielerisch. Zu erwähnen sind hier u.a. Alexander Köpeczi als Sarastro und Jeremy Ovenden als Tamino.
Premiere einer halbszenischen Aufführung und ein wunderbares Klangerlebnis
Für mich ist es die erste halbszenische Aufführung, die ich erlebe. Ich finde dieses Format sehr spannend, da Orchester und Sänger*innen auf Augenhöhe agieren. Es muss den Protagonisten gelingen, schauspielerisch durch die Oper zu führen, ohne zu viel Raum einzunehmen. Die Interaktion zwischen Orchester und Sänger*innen ist dabei sehr intensiv und führt zu einem besonderen musikalischen Erlebnis.
Für mich ein gelungener Abend, der mir sicherlich lange in Erinnerung bleiben wird.
Sabine Haas
Sie gründete 1994 das result Markt- und Medienforschungsinstitut, 2007 folgte eine Webagentur, im Jahr 2011 der Geschäftsbereich Beratung. Als Kennerin der alten wie auch Neuen Medien gehört sie zu den gern gesehenen Speakerinnen bei Fachveranstaltungen & Kongressen rund um das Thema "Digitaler Wandel/Medienwandel".
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