Kurztrip in die malerische Universitätsstadt Heidelberg

Von |2023-02-01T11:43:49+01:0001.02.2023|Unterwegs|

Viel Studierenden-Flair und eine wunderschöne Altstadt

Dank einer netten Einladung des Theaters Heilbronn war ich vergangene Woche für zwei Tage in Heidelberg. Zusammen mit meiner erwachsenen Tochter wollte ich mir die Stadt ansehen und am Abend das Theater besuchen. Die Reisezeit war wettertechnisch zwar nicht ideal, aber trotz der fehlenden Sonne hatten wir eine schöne Reise mit sehr netten Begegnungen.

Kleines Hotel mit topmodernen Zimmern – besser ohne Frühstück buchen

Angereist sind wir am Donnerstag-Abend, von Köln aus ist man in ca. drei Stunden am Ziel. Wir haben ein Zimmer im BS Boutique Hotel gebucht und können entspannt am Abend nach Rezeptionsschluss über eine Code-Nummer einchecken. Unser Zimmer ist nagelneu und sehr geschmackvoll eingerichtet. Insgesamt ist das Hotel topmodern und sehr schön renoviert. Uns gefällt es sehr gut und wir fühlen uns sofort wohl.

Das Frühstück am nächsten Morgen ist allerdings eher enttäuschend. Da das Hotel nur wenig Frühstücksgäste hat und kein großes Buffet bereitstellen kann, gibt es vieles in verpackter Form. Hinzu kommt, dass als „Frühstücksraum“ das anliegende Sushi-Restaurant genutzt wird, das bei den wenigen Gästen etwas kahl und leer wirkt. Wir würden künftig eher die vielen netten kleinen Cafés, die es in Heidelberg gibt, für ein Frühstück ansteuern.

Zimmer im BS Boutique Hotel in Heidelberg

Beim Abendessen erleben wir französische Küche in netter Atmosphäre

Nach unserer Ankunft ist zunächst ein Abendessen angesagt. Wir möchten nicht weit gehen und suchen daher in direkter Nähe des Hotels nach einem Restaurant. Das Hotel liegt in der Brückenstraße, direkt am Neckar gegenüber der Altstadt. In direkter Nachbarschaft finden wir ein einladendes französisches Bistro mit dem Namen „Le Coq“. Es bietet eine großartige französische Küche, ist allerdings nicht ganz billig. Wir verbringen dort einen sehr kurzweiligen Abend, da die Gäste um uns herum sehr bunt und interessant sind. Es herrscht eine besondere Atmosphäre in diesem Bistro – sehr zu empfehlen.

Heidelberg: Eine Stadt der Buchläden

Am nächsten Morgen machen wir uns über den Neckar auf den Weg in die Altstadt. Die Altstadt von Heidelberg ist relativ übersichtlich und gut zu Fuß zu erkunden. Sie wird dominiert von der geschichtsträchtigen Universität. Mit ihren vielen prachtvollen Gebäuden prägt sie Stadt ebenso sehr wie ihre Studierenden, die das Angebot rundherum bestimmen: Studi-Cafés, Buchläden, Kneipen und Teeläden finden sich in jeder Straße und es gibt viele kleine Geschäfte, die zum Stöbern einladen.

Vollkommen begeistert sind wir von dem Antiquariat Hatry, in dem wir eher zufällig landen. Es liegt mitten in der Altstadt und ist ein ganzes Haus mit vier Etagen voller Bücher. Man findet über 100.000 Werke in jeder Preisklasse und zu jedem Thema. Vom fast neuen Taschenbuch bis zur ledergebundenen Erstausgabe ist alles dabei. Wir können mit dem Stöbern gar nicht mehr aufhören und sind mehr als eine ganze Stunde auf den Etagen unterwegs.

Heidelberg Altstadt und Neckar

Schöner Ausblick vom Heidelberger Schloss

Am Nachmittag dann steigen wir die über 300 Stufen hoch zum Heidelberger Schloss. Ein imposantes Gebäude, teilweise nur noch als Ruine erhalten, erwartet uns. Wir durchstreifen die Schlossanalage, von der man einen tollen Blick über die Altstadt von Heidelberg hat. Leider haben wir nicht die Zeit, das Schloss von innen zu besichtigen. Wir nehmen uns das für das nächste Mal vor. Dann werden wir auch die kleine Bergbahn ausprobieren, die direkt hoch zum Schloss fährt. Beim Kauf eines Bahntickets ist zugleich der Eintritt in das Schloss enthalten.

Ruine Schloss Heidelberg

 

Am zweiten Abend gibt es gutes Essen in historischem Ambiente

Nach einer Pause in unserem Hotel, um die neu erworbenen Bücher genauer in Augenschein zu nehmen, machen wir uns auf die Suche nach einem Restaurant für das Abendessen. Wir streunen durch die Straßen und landen im sehr urig wirkenden Gasthof „Zum güldenen Schaf“. Es ist tatsächlich eine uralte Gastwirtschaft mit langer Tradition und historischem Ambiente. Das Essen ist konsequent regional und sehr lecker. Eine gute Adresse, wenn man gutbürgerliche deutsche Küche mag.

Danach erwartet uns der Theaterbesuch: Wir gehen zur Premiere des Musicals Sunset Boulevard, zu der ich eingeladen wurde. Es wird ein sehr spannender und unterhaltsamer Abend.

Am nächsten Morgen müssen wir schon früh wieder zurück nach Köln. Wir nehmen uns vor, wiederzukommen und dann auch das Universitätsmuseum zu besuchen, um mehr über das Herzstück von Heidelberg zu erfahren. Schon seit dem 13. Jahrhundert wird dort gelehrt und ausgebildet. Uns hat die Stadt für sich eingenommen mit ihrem Altstadt-Charme und dem Studierenden-Flair. Auch das Theaterangebot ist wirklich vielfältig und interessant. Allerdings ist es die beste Reisezeit sicher eher der Sommer, wenn man auch die umliegenden Weinberge erkunden und draußen vor den Cafés sitzen kann. Wir freuen uns jedenfalls auf ein Wiedersehen…

Kurzreise durch Thüringen: Eine Wundertüte voll mit Kultur, Kulinarik und versteckten Shopping-Highlights

Von |2022-04-28T10:25:46+02:0005.11.2021|Unterwegs|

Vier Tage Thüringen: Sabine Haas entdeckt, wie viel man in dieser kurzen Zeit erleben kann. Im Kultur-Blog berichtet sie von kaum überraschenden, aber imposanten Begegnungen mit Goethe und Bach, von unerwarteten Shopping-Highlights und reichhaltiger Kulinarik zwischen Eisenach, Weimar, Freyburg und Jena.

Welche Stationen besucht man am besten, wenn man über ein verlängertes Wochenende (Mittwoch bis Samstag) Thüringen bereisen möchte? Um nicht nur – wie immer – in Weimar und Erfurt zu landen, haben wir uns im Vorfeld bei der uns bekannten Thüringer Tourismus GmbH nach Tipps erkundigt. Die bekamen wir im Überfluss. Das Ergebnis war ein ungeheuer spannender und vielseitiger Trip durch den Osten Deutschlands. Da auch das Wetter noch mitgespielt und der Herbst sich von seiner sonnigen Seite gezeigt hat, war es eine der schönsten Deutschlandreisen, die meine Freundin und ich seit langem gemacht haben. Ein absolutes Highlight!

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Spitzenarchitektur und wundervolle Weine: Ein Besuch auf dem Weinkulturgut Longen-Schlöder

Von |2022-04-28T10:26:40+02:0012.08.2021|Unterwegs|

Auf ihrer Moselreise machte Sabine Haas Stopp auf dem Weinkulturgut Longen-Schlöder. Nicht nur Speis und Trank, auch Geschichte und Architektur konnten sie dort begeistern.

Das Weinkulturgut Longen-Schlöder im kleinen Örtchen Longuich an der Mosel war meine persönliche Entdeckung auf meiner kürzlich durchgeführten Moselreise. Das seit Generationen im Familienbesitz befindliche Weingut wurde von seinen jetzigen Inhaber*innen, dem 54-jährigen Markus Longen und seiner Frau Sabine, zu einem Gastronomie- und Hotelbetrieb mit einer Vielzahl an kulturellen Veranstaltungen erweitert. Ein gelungenes Konzept, was der hohe Anteil an Stammkunden eindrücklich belegt.

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Eine Reise an die Mosel

Von |2022-04-28T10:27:45+02:0004.08.2021|Unterwegs|

An die Mosel reiste Sabine Haas das letzte Mal als Jugendliche. Jetzt entdeckt sie innerdeutsche Reiseziele neu und beginnt mit einer Reise in das Urlaubsziel ihrer Kindheit. Im Kultur-Blog berichtet sie von ihren vielseitigen Erlebnissen.

Seit einigen Monaten arbeitet unsere Agentur in Kooperation mit der Reisebloggerin Tanja Neumann im Bereich Tourismus. Aus diesem Grund habe ich mir vorgenommen, innerdeutsche Reiseziele, die ich oftmals seit der Kindheit nicht mehr besucht habe, wieder neu zu entdecken – natürlich im Sinne dieses Blogs vor allem unter dem Aspekt Kultur.

Den Auftakt macht eine Wochenend-Reise an die Mosel, die meine Freundin und ich vor dem Hochwasser geplant und eine Woche nach den verheerenden Überschwemmungen angetreten haben.

„Wir freuen uns, dass Sie nicht stornieren. Hier ist alles in Ordnung“ – So die Antwort der drei Stationen, die wir bereisen wollten. Sie hätten eine Reihe von Stornierungen erhalten, obwohl sie nicht direkt vom Hochwasser betroffen waren. Ein weiterer Schlag ins Kontor nach der Durststrecke durch Corona. Uns hat das bewogen, die Reise wie geplant anzutreten.

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Bloggerreise zur West Side Story an der Komischen Oper Berlin

Von |2022-05-11T14:29:28+02:0026.02.2019|Oper|

Beim vergangenen KulturInvest-Kongress wurde ich auf die Arbeit von Barrie Kosky an der Komischen Oper Berlin aufmerksam. Kosky wurde dort als »Kulturmanager des Jahres« nominiert und in einem Kurzporträt vorgestellt. Dieses hat meine Neugierde geweckt, und so bin ich vergangenes Wochenende mitsamt Familie nach Berlin, um Koskys Produktion der »West Side Story« zu besuchen. Ich muss sagen: Es hat sich gelohnt!

Mit der »West Side Story« verbinde ich vor allem die Verfilmung von 1961, die ich als Kind mehrfach gesehen habe und furchtbar traurig fand. Und die immer mal wieder ausgestrahlte TV-Dokumentation »The Making of West Side Story«, bei der José Carreras »Maria« einsingt und Leonard Bernstein erst nach einigen Anläufen zufriedenstellen kann.

Die Geschichte der West Side Story muss ich wahrscheinlich kaum jemandem erzählen, daher nur ganz kurz: Leonard Bernstein schrieb die Musik zu dieser modernen Version von Romeo und Julia, erzählt von Arthur Laurents. Angesiedelt in den 50er-Jahren wird die Geschichte zweier amerikanischer Gangs erzählt – den Sharks (frisch eingewanderte Puerto-Ricaner) und den Jets (Amerikaner). Die Gangs hassen und bekriegen sich, dennoch verliebt sich Jet-Mitglied Tony in die Schwester des Shark-Anführers Bernardo. Sie heißt Maria und ist die Titelfigur des gleichnamigen Songs. Es kommt, wie es kommen muss: Bernardo ist gegen die Beziehung, was in einem Messerkampf der Gang-Anführer endet, bei dem beide getötet werden. Der Chef der Jets, Riff, stirbt durch Bernardos Messer, worauf Tony schließlich Bernardo tötet. Damit wird die Liebe zwischen Maria und Tony endgültig unmöglich, auch wenn Maria ihm verzeiht. Das Musical endet damit, dass Tony von den Sharks erschossen wird und Maria ihn betrauert.

Ich habe mich sehr gefreut, die Geschichte endlich einmal live erleben zu dürfen, war aber skeptisch, inwieweit die Aufführung in Berlin an meine Bilder im Kopf herankommen würde. Die eindringlichen Szenen des Film-Klassikers sind in meiner Vorstellung immer noch sehr lebendig.

Meine Skepsis war nach wenigen Minuten bereits verflogen: Regisseur Kosky hat zusammen mit dem Choreografen Otto Pichler eine wahrlich wunderbare Inszenierung auf die Bühne gebracht! Von der ersten Minute an fesseln Bühnenbild und Tänzer mit ihrer temporeichen Performance, überzeugendem Gesang und einer insgesamt sehr gelungenen Darstellung.

Dabei ist vor allem das Bühnenbild äußerst zurückgenommen: Im Hintergrund wirkt lediglich eine Ziegelmauer, welche die klassische Hinterhöfe-Atmosphäre New Yorks symbolisiert. An den Seiten der Bühne sind zwei Wandleitern aus Metall befestigt, das ist auch schon alles. Ab und zu erscheint ein Bett auf der Bühne, auf dem Maria mit ihrer Freundin sitzt, oder auch ein kleines Metallgerüst, das als Balkon dient. Dieses minimalistische Bühnenbild verfehlt seine Wirkung nicht: Menschen stehen im Mittelpunkt, man ist extrem auf die Darstellerinnen und Darsteller fokussiert, die mittels intelligenter Lichteffekte perfekt ins Bild gesetzt werden.

Die Tanzszenen, die das Musical über weite Strecken tragen, wurden von Otto Pichler radikal modernisiert und unglaublich dynamisch umgesetzt. Es herrscht während der gesamten Aufführung ein enormes Tempo auf der Bühne, das sehr beeindruckend ist. Vor allem, wenn man bedenkt, dass nach den anstrengenden und schnellen Tanzsequenzen nahtlos die Songs einsetzen, die jedes Mal auf den Punkt gelingen und in keiner Weise atemlos wirken.

Ein großes Lob auch an das Orchester der Komischen Oper Berlin. Die Musik, die – wie das gesamte Musical – einfach großartig ist, wirkte ebenfalls unglaublich modern und zeitgemäß. Besonders gefallen hat mir, wie gelungen das Orchester die Vielseitigkeit in der Musik aufgreift und herausstellt. Die große Varianz in Bernsteins Musik kommt dadurch voll zur Geltung.

Bleiben die Hauptfiguren: Maria und Tony, dargestellt von Sopranistin Alam Sadé und Tenor Johannes Dunz. Beide haben ihre Rollen wunderbar dargestellt und vor allem grandios gesungen. Insbesondere Tony hat mich mit seiner Interpretation des Songs »Maria« extrem begeistert – ein Gänsehautauftritt!

Mit anderen Worten: Die Standing Ovations des Publikums am Ende der Vorstellung waren wirklich verdient! Ein ganz wunderbarer Abend – übrigens für die ganze Familie.

Einen Wermutstropfen gab es allerdings: Da es unser erster Besuch der Komischen Oper war, kannten wir die Sitzanordnung nicht. Die Publikumsreihen sind kaum ansteigend, sodass man wirklich nur sehr schlecht sehen kann. Das hat uns negativ überrascht. Schwierig war die eingeschränkte Sicht natürlich vor allem für unseren Junior, sie hat aber auch mich gestört. Sehr schade, aber wohl ein nur schwer lösbares architektonisches Problem in dem traditionsreichen Haus. Möglicherweise ändert sich dies durch die ab 2022 geplante Sanierung.

Weitere Spieltermine:

  • 27. und 28. März 2019
  • 9., 20. und 23. April 2019
  • 5., 18., 26. und 27. April 2019
  • 18. Mai 2019

Artikelfoto: © Iko Freese / drama-berlin.de

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