Kunst und Bau in NRW: digital und mobil entdecken
„Ohne Kunst kein Bau!“ – so der Slogan auf der Startseite der digitalen Kunst-und-Bau-Sammlung des Landes Nordrhein-Westfalen. Die Sammlung ist als Web-App aufgebaut und Teil des Projekts „Kunst und Bau in Nordrhein-Westfalen“ der landeseigenen Institution Baukultur NRW. Wer sich für besondere Architektur und Baukultur interessiert, kann mit dieser Web-Anwendung eine Vielzahl an Kunstwerken in NRW entdecken. Klingt gut? Das finde ich auch und habe mir das Angebot einmal näher angeschaut!
Baukultur online und an jedem Ort
Als Stadt-Geografin und Fotografin fühle ich mich im Themenfeld Architektur, Kunst und Bauen zuhause. Und genau hier fange ich auch an, mir die Web-App auf dem Laptop einmal genauer anzusehen. Der nutzerfreundliche Aufbau ermöglicht eine schnelle Übersicht und leichte Navigation. So können Nutzer*innen entweder sofort zu der Sammlung an Kunstwerken mit dazugehörigen Karten und Routen navigieren oder sich erst einmal weitere Informationen über das Projekt und das Thema Kunst und Bau ansehen.
Sowohl in der Desktop-Version als auch mobil mit dem Smartphone funktioniert beides sehr gut. Mit Spannung auf die Liste an Kunstwerken navigiere ich direkt zu der digitalen Sammlung von Kunst und Bau in Nordrhein-Westfalen. Ähnlich wie auf Instagram sind die zugehörigen Fotos als Kacheln in Dreierreihen mit Titel sowie Standort dargestellt. Interessierte können auf diese Weise ihr Lieblingskunstwerk schnell finden und verorten. Vor allem in der mobilen Version ist auch die Kartenfunktion sehr nützlich. Nutzer*innen der App können damit von unterwegs schnell nach Objekten in ihrer Umgebung schauen und sich direkt auf Entdeckungsreise begeben.
Vielfältige Kunstwerke in NRW
In der stetig wachsenden digitalen Sammlung werden sowohl historische als auch aktuelle Kunstprojekte vorgestellt. Erstaunt bin ich erst einmal über die vielen Beispiele aus Bochum, was aber vor allem an der Vielfalt der Kunstwerke der Ruhr-Universität liegt. Eine Reihe an Kunst- und Bau-Projekten sind über die Web-App zudem in Düsseldorf, Bonn und Köln zu finden. Und auch einzelne Projekte in Aachen, Bielefeld oder bieten Wissenswertes über gelungene Kunst- und Bau-Projekte in Nordrhein-Westfalen.
Beim Klick auf die jeweiligen Bilder in der Kachelansicht sind die Kunstwerke nochmal auf einer Karte verortet und mit weiteren Bildern dargestellt. Auch alle Eckdaten – wie Architekten oder Baujahr – sind hier zu finden. Wer’s ganz genau wissen will, kann noch weiter eintauchen und Einzelheiten zu Hintergründen und der Entstehung des jeweiligen Kunstwerks nachlesen.
Die Kunstroute an der Uniklinik Köln
Beim Stöbern in der digitalen Sammlung lag mein Augenmerk besonders auf Beispielen aus meiner Heimatstadt Köln. Neben der Eistüte „Dropped Cone“ am Neumarkt oder der künstlerischen Fassadengestaltung am Hochwasserpumpwerk Kuhlenweg sind hier vor allem Kunstwerke an der Uniklinik vertreten. Wie bei den Projekten an der Ruhr-Universität Bochum sind auch die Beispiele an der Uniklinik Köln in einer Tour zusammengefasst. So entscheide ich mich spontan dazu, den Kunstpfad der Uniklinik bei einem Feierabendspaziergang zu erkunden. Von unterwegs folge ich auf meinem Smartphone der Route über das Gelände der Uniklinik und kann die verschiedenen Kunstwerke auf einer Strecke von circa 2 Kilometern überwiegend sehr leicht entdecken. Wie die Web-App mir verrät, hat die Verbindung von Kunst und Bau an der Uniklinik Köln eine lange Tradition: Über 20 Kunstwerke sind hier seit den 1950er Jahren entstanden.
Besonders gefällt mir die Fassadengestaltung des 2019 entstandenen CIO-Gebäudes (Centrum für Integrierte Onkologie) mit der dazugehörigen Lichtskulptur „Loop“. Je nachdem, aus welcher Richtung das Gebäude betrachtet wird, erscheinen die Aluminium-Lamellen der Fassade in Grün oder Rot. Die vor dem Eingang des Gebäudes positionierte „Loop“-Skulptur interagiert wiederum durch die gespiegelten Flächen mit den Farben der Fassade. Toll gemacht!
Noch eine weitere Skulptur erfreut mich bei meinem Spaziergang. Den meisten dürfte das große Albertus-Magnus-Denkmal vor dem Hauptgebäude der Uni bekannt sein. Doch es gibt noch ein weiteres Kunstwerk des geistigen Vaters der Universität zu Köln: eine wesentlich kleinere, aber nicht minder anmutende Bronzeskulptur aus dem Jahr 1954, welche sich in der Eingangshalle des Bettenhauses der Uniklinik befindet. Wieder was gelernt. 😊
Weitere Themen und Formate von Baukultur NRW
Der Verein Baukultur NRW bietet neben der Web-App eine Reihe weiterer Formate, welche der breiten Öffentlichkeit Themen der Baukultur zugänglich machen. Wesentlich ist hier das Museum der Baukultur mit wechselnden Ausstellungen im Bereich Kunst und Architektur sowie der Stadt- und Landschaftsgestaltung. Wer nichts verpassen möchte, schaut am besten immer mal in der Veranstaltungsübersicht von Baukultur NRW vorbei.